Autofotografie
Bei einer Autofotografie werden die Teilnehmenden aufgefordert, jene Orte in einem Sozialraum zu fotografieren, die in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung für sie persönlich wichtig sind. Die anschließende Betrachtung der Bilder dient dazu, Lebenswelten besser kennenzulernen und fachliche Angebote weiterzuentwickeln. Die besondere Qualität der Methode besteht darin, dass die Teilnehmenden, z.B. Kinder und Jugendliche, zu Expert:innen ihres Sozialraums werden, weil ihre Perspektive und Sichtweisen im Vordergrund stehen. Durch die Auswahl der fotografierten Objekte entsteht eine Sammlung von Eindrücken, die zeigt, was für die Menschen selbst in ihrem Lebensraum wichtig ist und wie sie bestimmte Orte und Räume sehen. Zur anschließenden Auswertung gehört die Methode der Gruppendiskussion, deren Sinn es ist, an Informationen zu gelangen, die sich in einem Einzelgespräch so nie ermitteln ließen. Erst wenn alle Beteiligten die von ihnen gemachten Fotos erklären und beim gemeinsamen Anschauen ihre Interpretationen und Wahrnehmungen kommunizieren können, hat die Methode im Rahmen einer Sozialraumanalyse einen eigenen Wert. Fotografie eröffnet gerade Kindern, Jugendlichen oder Personen, die nicht gut Deutsch sprechen, neue Möglichkeiten der Kommunikation. Die Ergebnisse eines solchen Prozesses können zum Beispiel im Rahmen einer Ausstellung weiteren Personen aus dem Quartier vorgestellt werden und zu neuen Gesprächsanlässen und bewohner:innenorientierten Projekten führen.