Sokratische Gesprächsführung
Kurzbeschreibung
Die Sokratische Gesprächsführung (auch: Sokratischer Dialog) dient als Gesprächstechnik vor allem in Einzelgesprächen, um das Selbsthilfepotenzial in Menschen zu aktivieren, damit diese selbst Lösungen finden und ausprobieren.
Bei der sokratischen Gesprächsführung werden keine eigenen Ziele verfolgt oder eigene Lösungsideen vorgegeben. Die Methode ist geeignet, um Entscheidungsfreudigkeit, Selbstbewusstsein und Mut einzelner Bewohner:innen durch Fragen zu stärken.
Detailierter Ablauf
1. Ausgangslage und Thema
Im Gespräch wird deutlich, dass Ihr:e Gesprächspartner:in mit einem bestimmten Sachverhalt z.B. im Quartier unglücklich ist oder bereits nach einer Lösung sucht. Es empfiehlt sich, das angesprochene Thema durch gezieltes Nachfragen zu konkretisieren und den Alltagsbezug herzustellen.
2. Abwägen
Erarbeiten Sie durch lösungsorientierte und zirkuläre Fragen positive und negative Aspekte des angesprochenen Themas. Beispielsweise: „Was denken Sie würde passieren, wenn Sie nichts machen würden? Was hält Sie davon ab, etwas zu tun? Was müsste passieren, damit Sie aktiv werden?“.
3. Zusammenfassung
Fassen Sie gemeinsam mit Ihrem Gegenüber wichtige inhaltliche und persönliche Aspekte des Themas zusammen. Fragen Sie nach, ob die Person die genannten Aspekte für relevant bei der Entscheidungsfindung hält und zeigen Sie Alternativen auf.
4. Priorisieren und Entscheiden
Unterstützen Sie Ihr Gegenüber bei der Gewichtung unterschiedlicher Handlungsoptionen. Arbeiten Sie durch gezieltes Fragen gemeinsam heraus, welche der besprochenen Alternativen zielführender scheint.
5. Bestärken
Bestärken Sie im Anschluss Ihr Gegenüber darin, die gefundene Lösung auszuprobieren.
6. Nachsorge
Bleiben Sie wenn möglich und erwünscht im Kontakt. Fragen Sie zu gegebener Zeit nach, ob die Person ihre Entscheidung in die Tat umgesetzt hat.