"Ab ins Quartier!"
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Sokratische Gesprächsführung

Aktivierung und Teilhabe

Alle Bewohner:innen und Institutionen des Stadtteils/Quartiers

Für zwei Personen und Insitutionen des Quartiers

Planen Sie ausreichend Zeit ein, damit Gespräche auch beendet werden können. Keine eigenen Ziele mit dem Gespräch zu verfolgen, außer das Gegenüber bei einer Lösungsfindung zu unterstützen kann sehr schwer sein. Unterstützung hierfür bieten beispielsweise kollegiale Beratungen.

Ggf. Notizblock und Stift

Je nach Bedarf

Quelle:

44 Ideen für gute Nachbarschaft. Ein Werkzeugkoffer für alle, die Nachbarschaften aktiv mitgestalten wollen. Katharina Kühnel-Cebeci. Arbeitshilfen für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 55. Verlag Stiftung Mitarbeit · Bonn · 2022. 178 S. · ISBN 978-3-941143-47-0

 

Kurzbeschreibung

Die Sokratische Gesprächsführung (auch: Sokratischer Dialog) dient als Gesprächstechnik vor allem in Einzelgesprächen, um das Selbsthilfepotenzial in Menschen zu aktivieren, damit diese selbst Lösungen finden und ausprobieren.
Bei der sokratischen Gesprächsführung werden keine eigenen Ziele verfolgt oder eigene Lösungsideen vorgegeben. Die Methode ist geeignet, um Entscheidungsfreudigkeit, Selbstbewusstsein und Mut einzelner Bewohner:innen durch Fragen zu stärken.

 

Detailierter Ablauf

 

1. Ausgangslage und Thema

Im Gespräch wird deutlich, dass Ihr:e Gesprächspartner:in mit einem bestimmten Sachverhalt z.B. im Quartier unglücklich ist oder bereits nach einer Lösung sucht. Es empfiehlt sich, das angesprochene Thema durch gezieltes Nachfragen zu konkretisieren und den Alltagsbezug herzustellen.

2. Abwägen

Erarbeiten Sie durch lösungsorientierte und zirkuläre Fragen positive und negative Aspekte des angesprochenen Themas. Beispielsweise: „Was denken Sie würde passieren, wenn Sie nichts machen würden? Was hält Sie davon ab, etwas zu tun? Was müsste passieren, damit Sie aktiv werden?“.

3. Zusammenfassung

Fassen Sie gemeinsam mit Ihrem Gegenüber wichtige inhaltliche und persönliche Aspekte des Themas zusammen. Fragen Sie nach, ob die Person die genannten Aspekte für relevant bei der Entscheidungsfindung hält und zeigen Sie Alternativen auf.

4. Priorisieren und Entscheiden

Unterstützen Sie Ihr Gegenüber bei der Gewichtung unterschiedlicher Handlungsoptionen. Arbeiten Sie durch gezieltes Fragen gemeinsam heraus, welche der besprochenen Alternativen zielführender scheint.

5. Bestärken

Bestärken Sie im Anschluss Ihr Gegenüber darin, die gefundene Lösung auszuprobieren.

6. Nachsorge

Bleiben Sie wenn möglich und erwünscht im Kontakt. Fragen Sie zu gegebener Zeit nach, ob die Person ihre Entscheidung in die Tat umgesetzt hat.

 

Inhaltsverzeichnis