Gießen West: Graffiti-Projekt
Wie vielfältig Stadtteilarbeit unter Corona-Bedingungen gelingen kann!In den Herbstferien 2020 wurde durch das Quartiersmanagement ein Graffiti-Projekt in der Nördlichen Weststadt in Gießen angeboten. Hintergrund der Aktion war die geplante Wohnumfeldgestaltung im Bereich des Stadtteilbüros durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft. Der Eingangsbereich des Hochhauses, in dem sich das Büro befindet, sollte attraktiv gestaltet werden. Unter anderem sollen Sitzgelegenheiten entstehen und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. In unmittelbarer Nähe dieser Sitzecke befindet sich eine ca. zwanzig Meter lange Garagenrückwand, die bisher nicht besonders ansehnlich war.
So entstand die Idee, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus dem Wohnumfeld diese Wand zu gestalten. Graffiti bot sich hierfür als geeignete Methode an. Bereits im Vorjahr war im Stadtteil ein vergleichbares Projekt durchgeführt wurden, so dass die Kinder und Jugendlichen damit vertraut und schon im Vorfeld hochmotiviert waren.
Außerdem wurden die aktuellen Hygienevorschriften nahezu automatisch berücksichtigt: Das Projekt fand draußen statt. Die Kinder trugen während der Aktion Atemschutzmasken und Handschuhe. An der Wand arbeiteten sie jeweils einzeln, betreut durch jeweils einen der drei anleitenden Graffiti-Künstler. So war es einfach, die Abstandsregeln einzuhalten.
Die Werbung für das Graffiti-Projekt erfolgte über die beiden Jugendeinrichtungen des Stadtteils sowie durch direkte Ansprache der Kinder und Jugendlichen auf der Straße. Die Aktion begann mit einer Planungswerkstatt, bei der den Kids die Hintergründe der Graffiti-Kunst vermittelt wurden. Während dieses Treffens wurde auch das Thema der Wand festgelegt. Das Thema „Weltall“ kristallisierte sich als Sieger gegenüber den Themen „Dschungelbuch“ und „HipHop“ heraus. Mit dieser Entscheidung konnten die vorbereitenden Arbeiten durchgeführt werden: Die Graffiti-Künstler erstellten einen Vorentwurf für die Wandgestaltung, durch die Wohnungsbaugesellschaft wurde die Wand mit schwarzer Farbe grundiert. Schließlich wurde der Entwurf an vier Terminen während der Herbstferien an die Wand gebracht. Insgesamt beteiligten sich fünfzehn Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis vierzehn Jahren an der Aktion. Finanziert wurde das Projekt, wie auch die gesamte Wohnumfeldgestaltung in diesem Bereich, aus Mitteln des Programms „Sozialer Zusammenhalt“.