Wetzlar: Ein Tipi als gemeinschaftliches Kunstwerk
Wie vielfältig Stadtteilarbeit unter Corona-Bedingungen gelingen kann!Die Aktion sorgte dafür, dass die Wolle nicht nur der privaten Beschäftigung diente, sondern für alle ein gemeinsames Ziel hatte. Damit das Ziel noch in 2020 realisiert werden konnte, wurde sich mit der Strickgruppe aus dem benachbarten Stadtteil Niedergirmes zusammengetan. Im September hatten beide Gruppen aus beiden Stadtteilen genügend kleine Läppchen angefertigt und Fördergelder über „Demokratie leben!“ wurden für drei Termine mit der Künstlerin (Ute Lennartz-Lembeck) bewilligt. Am 03.10.2020 haben sich beide Gruppen im Nachbarschaftszentrum Wesend getroffen, um die Läppchen farblich zu sortieren und die Reihen so vorzubereiten, dass jeder Stadtteil in seinem Angebot die nächsten Schritte erarbeiten konnte (die Einzelteile wurden aneinander gehäkelt, für jede Gruppe waren es 24 Reihen). Am zweiten Termin, am 23.10.2020 wurden die Reihen mit beiden Gruppen, aneinander geheftet und die nächsten Arbeitsschritte zur Fertigstellung besprochen. Gruppentreffen waren ab jetzt aufgrund der verschärften Kontaktbeschränkungen nicht mehr möglich. Also wurde das Tipi von Teilnehmer_in zu Teilnehmer_in gebracht, um es fertig zu stellen. Ab Anfang November gab es den nächsten Lockdown. Der letzte Termin stand zu dem Zeitpunkt schon fest, das Tipi wurde wie verabredet am 21.11.2020 im Innenhof des Nachbarschaftszentrums aufgestellt, um das geschaffene Ergebnis anschauen zu können, leider ohne die Teilnehmenden. Die Teilnehmer_innen und Anwohner_innen wurden über den Standort des Tipis informiert. Die Teilnehmer_innen sind sehr stolz auf das gemeinschaftlich entstandene Tipi und sehr beeindruckt, dass sich jede in dem Tipi wiederfinden konnte. Viele kleine Teile haben ein kulturübergreifendes „Großes Ganzes“ geschaffen. Im Frühjahr wird es wieder aufgestellt und steht dann ein halbes Jahr im Westend und ein halbes Jahr in Niedergirmes. Geplant ist, sobald die Pandemie dies zulässt, kleinere Veranstaltungen (Lesungen, Erzählcafé und mehr) in und um das Tipi stattfinden zu lassen
In der GWA-Wetzlar-Westend erstrahlt in allen bunten Farben ein Tipi, zusammengesetzt aus einzelnen gehäkelten Elementen – ein Kunstprojekt, das auch in Zeiten des Abstandhaltens in der Corona-Pandemie die Menschen verbindet. Zusammen mit der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck, den Projektteilnehmenden und der GWA-Wetzlar-Niedergirmes, konnte das Tipi entstehen.
Jeder „Künstler“ findet sich im Tipi wieder, die unterschiedlich gestrickten Menschen spiegeln sich im unterschiedlichen Häkelwerk wieder: “Diese Vielfalt, das gemeinsame Ganze, hat uns fasziniert.“ Egal, ob die Teile unterschiedlich groß sind, ob sie krumm oder schief oder sehr aufwendig gearbeitet wurden, es ist alles mit dabei. Das gemeinsame Ganze ist phänomenal, es geht um das Gefühl der Verbundenheit.
Dank einer großen Wollspende, entstand die Idee. Wollpakete wurden an Interessiert verteilt mit dem Auftrag, kleine Läppchen für ein gemeinsames großes Tipi zu häkeln. Das machte es möglich, auch in Zeiten der Kontaktbeschränkungen, Kontakt zu den Anwohner_innen zu halten und trotz der widrigen Umstände an einem „Großen Ganzen“ Kulturprojekt zu arbeiten. Die Informationen zu dem Projekt wurden per Telefon, digital und durch Aushänge in Schaukästen verbreibet.