Die Verteilung gesellschaftlichen Reichtums geht immer noch zu Lasten der Frauen. Sie verfügen über weniger Einkommen als Männer, haben schlechtere Berufschancen und ihr Armutsrisiko ist größer. In schwierigen Lebenssituationen tragen sie die materiellen, organisatorischen und psychischen Belastungen des Familienalltags. In Gremien, wo über die Gestaltung der Zukunft verhandelt wird, sind sie unterrepräsentiert.

Diese Aspekte des weiblichen Lebenszusammenhangs bestimmen auch das Bild in den Sozialen Brennpunkten und in den erneuerungsbedürftigen Stadtteilen. Gleichzeitig zeigt sich hier, dass gerade Frauen ein starkes Interesse an Veränderungen haben und in Entwicklungsprozessen enorme Kompetenz und großes Engagement einbringen.

Für die LAG war und ist diese Ausgangssituation Verpflichtung zum Handeln. Sie verfolgt dabei drei Ziele:

1. die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen in sozialen Brennpunkten und Stadtteilen
2. die Förderung ihrer Beteiligung an entsprechenden Veränderungsprozessen
3. sowie die Verbesserung der gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Frauen

Derzeit werden das Frauennetzwerk und die Frauenbildungsarbeit auf ehrenamtlicher Basis geführt. Trotz der 2003 gestrichenen Ressourcen findet weiterhin jährlich eine zentrale Frauentagung in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) statt. Zudem treffen sich drei- bis viermal jährlich Bewohnerinnen und Sozialarbeiterinnen zum Austausch im LAG-Frauenausschuss. Das Frauennetzwerk steht darüber hinaus in Kontakt mit den frauenpolitischen Sprecher_innen der Landtagsfraktionen.

Ich heiße Lynn Stovall und arbeite seit August 2016 bei der LAG Soziale Brennpunkte Hessen e.V. als Referentin für Jugendbildung. Seit 2017 bin ich zudem für die Frauenbildungsarbeit der LAG zuständig. Ich bin 32 Jahre alt und habe an der Justus-Liebig-Universität in Gießen 2016 meinen Masterabschluss in Politikwissenschaften absolviert. Meine Schwerpunkte lagen auf den Bereichen Demokratie und Kooperation sowie Sozialstaatsentwicklung. Während meines Studiums war ich Praktikantin bei der Projektgruppe Margaretenhütte e.V. Gießen und habe auch nach Beendigung des Praktikums dort als pädagogische Aushilfskraft in der Offenen Jugendarbeit gearbeitet.

Neben meiner Tätigkeit bei der Projektgruppe Margaretenhütte e.V. Gießen habe ich von Oktober 2015 bis Juli 2016 ein Lehrforschungsprojekt zum Thema Sozialraumplanung und Sozialraumanalyse an der Justus-Liebig-Universität Gießen als studentische Mitarbeiterin begleitet.

Als Referentin für Frauenbildung ist es mein Anliegen, meine theoretischen Kenntnisse im Bereich der Gemeinwesenarbeit sowie Sozialraumorientierung mit meinen praktischen Erfahrungen zu verknüpfen und das Frauenbildungswerk mit meinen eigenen Ideen zu bereichern.

…ich zum einen die Arbeit mit unterschiedlichen Menschen, unabhängig ihres Alters, ihrer Herkunft, Religion oder Ethnie sehr schätze. Zum anderen kann ich bei der LAG konzeptionell arbeiten und Projekte zugleich persönlich vor Ort gemeinsam mit den Menschen umsetzen. Die LAG schafft es bereits seit 46 Jahren vor allem diejenigen zu unterstützen, die in unserer Gesellschaft häufig in Vergessenheit geraten. Ich sehe die LAG als wichtige demokratische Stütze, die nicht nur dazu beigetragen hat, die Lebensbedingungen in benachteiligten Quartieren nachhaltig zu verbessern, sondern auch mich in meiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.

So herausfordernd die Arbeit bei der LAG häufig ist, so belohnend ist sie auch: Das freudige Strahlen eines Jugendlichen, die emotionalen und tränenreichen Augenblicke auf den Frauenzentraltagungen oder die herzlichen Umarmungen von Kolleg_innen aus unserem LAG-Netzwerk. All dies macht die Arbeit bei der LAG für mich zu etwas Wunderbarem.

Lynn Stovall
Jugendbildungswerk & Frauennetzwerk
Referentin für Jugend- und Frauenbildung

lynn.stovall[at]lagsbh[dot]de
Telefon: 069/257828-21