"Ab ins Quartier!"
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Change Management

Aktivierung und Teilhabe

Alle Bewohner:innen des Stadtteils/Quartiers

Je nach Veränderungsprojekt

Bevor Sie Veränderungsprozesse starten, schaffen Sie ein Bewusstsein für alles, was in Ihrer Organisation bereits gut läuft und nicht verändert werden sollte (z.B. mithilfe einer Wertschätzenden Erkundung).

Moderationsmaterial

Je nach Bedarf, in der Regel jedoch mindestens einige Wochen.

Quelle:

44 Ideen für gute Nachbarschaft. Ein Werkzeugkoffer für alle, die Nachbarschaften aktiv mitgestalten wollen. Katharina Kühnel-Cebeci. Arbeitshilfen für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 55. Verlag Stiftung Mitarbeit · Bonn · 2022. 178 S. · ISBN 978-3-941143-47-0


 

Kurzbeschreibung

Nachbarschaften befinden sich häufig im stetigen Wandel. Dieses Werkzeug hilft Ihnen dabei, Veränderungsprozesse (in Quartieren) systematisch anzugehen und gute Voraussetzungen für den Wandel zu schaffen. Entstanden ist das Werkzeug aus dem Beratungsalltag des Wissenschaftlers John Paul Kotter, der Mitte der 1990er Jahre im Rahmen seiner Forschungsarbeit an der Harvard Business School die acht Schritte des Veränderungsmanagements formulierte.

 

Detailierter Ablauf

Eine Grundbedingung für Change Management (auch: Veränderungsmanagement) lautet: die Unzufriedenheit mit dem Ist-Zustand muss größer sein als der Widerstand gegen die Veränderung.

Die nachfolgend vorgestellten acht Stufen sind in drei Modellphasen eingebettet.

In Phase 1 gilt es, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln (Stufen 1-3). In Phase 2 geht es um das Einbinden und Ermutigen der Betroffenen (Stufen 4-6). Phase 3 dient der Stabilisierung und Aufrechterhaltung der Veränderung (Stufen 7-8).
 

1. Erzeugen Sie ein Gefühl der Dringlichkeit

Überzeugen Sie Ihre Mitstreiter:innen von der Dringlichkeit des Handelns

(z.B. mit einem Worst-Case-Szenario). Stellen Sie entsprechende Fakten und Daten zusammen.

 

2. Schaffen Sie eine Leitungskoalition

Einzelpersonen können wenig verändern. Suchen Sie sich Verbündete/Entscheider:innen und entwickeln Sie ein gemeinsames Ziel.

 

3. Entwickeln Sie eine Vision und Strategie

Formulieren Sie ein Ziel bzw. eine Vision mit einem größeren Kreis an Betroffenen, auf die Sie hinarbeiten wollen (z.B.: Wir arbeiten an einer Nachbarschaft, die für alle Bewohner:innenlebenswert ist). Legen Sie eine Strategie fest, um diese Vision zu erreichen.

 

4. Kommunizieren Sie die Change Vision

Bringen Sie Ihre Vision der Veränderung allen Menschen in der Organisation in geeigneter Form (Bilder, Worte, Texte) nahe. Nehmen Sie Rückmeldungen auf und entwickeln sie die Vision ggf. weiter.

 

5. Hindernisse aus dem Weg räumen

Passen Sie Strukturen und Prozesse an, befähigen Sie Mitarbeitende (z.B. durch Fortbildungen), die Veränderungen alltäglich umsetzen zu können. So machen Sie den Weg frei für Veränderungen.

 

6. Kurzfristige Erfolge sichtbar machen

Nur wer Ergebnisse des eigenen Handelns erkennt, bleibt motiviert, deshalb: Generieren Sie kurzfristige Gewinne und ermöglichen Sie schnelle positive Effekte der Veränderung (z.B. weniger Aufwand, mehr Anerkennung).

 

7. Veränderung weiter antreiben

Nutzen Sie erste positive Effekte, um weitere notwendige Anpassungen vorzunehmen, bestärken Sie Persone

 

8. Veränderungen in der Organisationskultur verankern

Überprüfen Sie auch die Alltags-Kultur der Organisation, besprechen Sie dies gemeinsam mit den Betroffenen und unterstützen Sie entsprechende Veränderungen (z.B. haben Sie sich darauf geeinigt, Bewohner:innen zu unterstützen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen aber im Alltag rufen Menschen aus Ihrer Organisation doch -wie früher- stellvertretend für die Bewohner:innen bei Behörden an. Folgerichtig wäre, die Bewohner:innen dabei zu  unterstützen, diese Anrufe selbst zu machen, wenn diese unsicher sind, z.B. durch kurzes Durchspielen der Situation).

 

Inhaltsverzeichnis