"Ab ins Quartier!"
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Wertschätzende Erkundung

Aktivierung und Teilhabe

Alle Bewohner:innen und Institutionen des Stadtteils/Quartiers

Ab ca. 20 Teilnehmende

Die Fokussierung auf positiven Erfahrungen ist für Manche ungewöhnlich, daher ist eine angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre vor allem am Anfang wichtig. Um das Erwartungsmanagement im Prozess zu erleichtern, empfiehlt es sich, den Teilnehmer:innen vorab den Rahmen transparent zu machen, in dem Veränderungen möglich sind. Binden Sie ggf. Entscheidungsträger:innen ein, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt, wenn Dinge beschlossen wurden, die nicht umgesetzt werden können.

  • PC
  • Vordrucke für Partnerinterviews
  • Stellwände
  • Moderationsmaterial
Je nach Bedarf des Quartiers: von einigen Stunden bis hin zu mehrtägigen oder mehrwöchigen Prozessen. Für eine vollständige Durchführung aller Phasen mit einer Kleingruppe sind jedoch mind. drei Stunden ratsam.

Quelle:

44 Ideen für gute Nachbarschaft. Ein Werkzeugkoffer für alle, die Nachbarschaften aktiv mitgestalten wollen. Katharina Kühnel-Cebeci. Arbeitshilfen für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 55. Verlag Stiftung Mitarbeit · Bonn · 2022. 178 S. · ISBN 978-3-941143-47-0

 

Kurzbeschreibung

Die Wertschätzende Erkundung (engl.: Appreciative Inquiry, AI) ist eine werteorientierte Methode der Gemeinwesen- und Organisationsentwicklung. Sie legt den Fokus auf bereits vorhandene positive Erfahrungen und Ressourcen der Betroffenen. Dadurch wird eine Grundlage für positive Veränderungsprozesse gelegt und Akzeptanz bei Betroffenen, Bewohner:innen oder Nutzer:innen geschaffen. Entwickelt wurde die Methode 1985 durch den Organisationspsychologen David L. Cooperrider.

 

Detailierter Ablauf

Eine Wertschätzende Erkundung besteht i.d.R. aus fünf D-Phasen. Eine wichtige Grundannahme der Methode lautet: Menschen und soziale Systeme (Nachbarschaften) entwickeln sich in die Richtung, in die sie ihre Aufmerksamkeit lenken. Bei der Wertschätzenden Erkundung liegt der Fokus auf der Erkundung verborgener Schätze: Was läuft bereits gut? Was soll ausgebaut und unterstützt werden?

 

Definitions-Phase (Definition):

Wichtig ist, vorab ein klares Ziel der Erkundung festzulegen. Zum Beispiel: Was können wir tun, um das Engagement im Stadtteil zu fördern?

Wertschätzende Erkundung
    1. Eine Soziometrische Aufstellung ermöglicht es den Teilnehmer:innen, sich zum Start des Workshops gegenseitig kennenzulernen. Informieren Sie die Teilnehmenden über das Ziel und den (zeitlichen) Rahmen des Workshops.
    2. Entdeckungs-Phase (Discovery): Teilen Sie die Gruppen in Paare à 2 Personen auf. Bitten Sie die Paare, Partnerinterviews durchzuführen, z.B. zu folgenden Themenblöcken: Wahrnehmung: »Wie nehmen Sie Ihren Stadtteil wahr?«Kernthema: »Wo engagieren Sie sich für den Stadtteil und wieso?« Zukunft: »Welche positiven Aspekte stärken und fördern Ihrer Meinung nach Engagement im Stadtteil? Wie ließen sie sich verstetigen? Wenn Sie Bürgermeister:in wären: Welche drei Dinge würden Sie tun, um das Engagement zu stärken?«
    3. Die Teilnehmer:innen stellen die Ergebnisse vor. Fassen sie übergreifende Themenschwerpunkte zusammen. Danach ist ein guter Zeitpunkt für eine Pause.
    4. Träum-Phase (Dream): Unterstützen Sie die Gruppe dabei, erst in Kleingruppen und dann in der Großgruppe eine gemeinsame Vision für die Gruppe zu definieren.
    5. Gestalten-Phase (Design): Unterstützen Sie die Großgruppe dabei, gemeinsame Ziele, Leitlinien und/oder Arbeitsprozesse festzulegen, um konkret festzuhalten, wie die Vision umgesetzt werden soll.
    6. Bestimmungs-Phase (Destiny): Unterstützen Sie die Großgruppe dabei,
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